Volleyboll Bayernliga - 3:0 Arbeitssieg gegen Arzberg
von Tim Schumacher
VfL Volkach - CVJM Arzberg 3:0 (25:22, 25:18, 25:19)
In der Kabine prophezeite Volkachs größter Volleyballkenner Raimund Wagenhäuser, nach den inzwischen fünf Erfolgen nach fünf Spielen gegen einige der vermutlich stärksten Gegner der Liga, das bisher schwerste Spiel. Diesmal endlich wieder vor heimischen Publikum gegen den Tabellenachten Arzberg. Er sollte recht behalten, trotz der unschmeichelhaften Tabellenposition sollte Arzberg den Mainschleifenboys auch das letzt Pfund an Konzentration abverlangen. Wie gewohnt musste der VfL mit leichten personellen Einschränkungen antreten. Der Mann für die Außen, Peter Moritz musste erneut ersetzt werden und Mittelblocker Tim Schumacher war gesundheitlich angeschlagen, konnte aber doch spielen.
Anpfiff. Etwas leiser als sonst ging es in die Begegnung, was wohl daran liegen mag, dass das Publikum, ebenso wie die Mannschaft, auch nicht mehr soblutjung war. Aber es wird sich herausstellen, Qualität ist wertvoller als Quantität. Arzberg erwies sich als der erwartete Härtefall und wollte die Volkacher sich partout nicht absetzen lassen. Wie unhöflich. Besonders oft versuchten die Gegner ihr Spiel über die Mitte aufzuziehen, was zuerst auch gelang. Dann rochen die Volkacher Blockspieler jedoch den Braten, der zuerst vom Geruch der Currywurst mit Pommes - die es an diesem Spieltag zum Verzehr gab – überdeckt wurde und machte effektive Angriffe des Gegners nahezu unmöglich. Trotzdem führte der CVJM über einige Strecken des Satzes. Vielleicht lag das daran, dass die Volkacher die gegnerischen Absprachen, dem uns neuen Dialekt geschuldet, nicht verstanden. (Arzberg liegt etwa 200 Kilometer entfernt und und nur den Sprung einer Britisch-Kurzhaar-Katze von der Tschechischen Grenze) Jetzt setzte aber das hervorragende heimische Publikum ein und machte seinen Mannen mal Beine! Die Folge waren einige Punkteserien, mit denen der erste wichtige Satz gewonnen wurde. Puh gleich zu Beginn des Spiels ein Schweinesatz... Der Satzgewinn hat dem VfL-Trainer ein paar der wohl noch nicht grauen Haare erspaart, sowie den Spielern einige Hiebe von ihm. Verbale Hiebe versteht sich. Im zweiten Satz fand Volkach dann wieder zu seinem gewohnte souveränen Spiel, das im ersten Satz noch vermisst wurde. Zum Glück hat es ein besorgter Volkacher Fan eingeschüchtert auf dem Parkplatz gefunden und beim Team abgegeben. Zwar hatte einer der Arzberger Spieler an diesem Matchday Geburtstag, jedoch erwiesen sich die Jungs vom VfL als Partypooper und teilten keine Geschenke aus. Mit weniger spektakulären Aktionen als in den vergangen Partien, dafür aber mit einer ungewohnt erwachsenen Abgeklärtheit lies man nichts anbrennen und sicherte sich den ersten Punkt des Spiels durch einen Gewinn des zweiten Satzes mit 25:18. Bei einem Heimspiel gilt ein ungeschriebenes Gesetz im Volleyball: Ab 200 Zuschauern darf eine 2:0 Satzführung nicht abgegeben werden. Also Jungs in rot, ihr steht in der Pflicht. Die Volkacher sind verantwortungsbewusst und setzten sich demnach weit vom Gegner ab. Zwischenzeitlich führte man mit 9:4, was eine 2,25-fache Punkteausbeute im Vergleich zu derer des Gegners bedeutet. Jedoch, lediglich eine Momentaufnahme. Nachdem die Führung wohl etwas zu komfortabel ausgebaut wurde schlug gegen Ende des Satzes nochmal die Stunde der Arzberger. Wie von der Hummel gestochen zeigten die Gegner ihren besten Volleyball im Spiel und zwangen den VfL zu insgesamt zwei Auszeiten. Auf verlorene Sätze oder gar noch einer Spielgefährdung hatten die Rothosen aber keine Lust. Den letzten Satz des keinesfalls einfachen Spieles tüteten sie zu 19 ein und gewannen damit 3 Punkte. Diese kamen gerade recht, da unser ärgster Verfolger BSV Bayreuth durch einen 3:2 Sieg in Memmelsdorf (Wir gewannen dort letzte Woche 3:0) einen Punkt haben liegen lassen.
Arzberg, oder die Atzen, wie die Volkacher den Gegner liebevoll nennen, war ein harter Brocken und wird sicherlich noch der ein oder anderen Mannschaft der Liga Sorgenfalten auf die Stirn zaubern. Der Sieg wurde selbstverständlich auch bei unserem Sponsor, dem Techtel Mechtel in Volkach gefeiert! Unsere äußerst symphatischen Gegner aus Arzberg haben wir gleich mitgenommen. Die gesamte gegnerische Mannschaft machte die Nacht mit uns zum Tag. Es wurden gelacht. Es wurden Freundschaften geschlossen. Man munkelt, es wurde auch Bier getrunken. Nächste Woche Beginnt ein neues Kapitel, wir fahren nach Amberg. Neuer Gegner. Keine Erfahrungwerte. Wir freuen uns! Rock on!
Für den VfL Volkach Spielten:
Zuspiel: Sebastian Schraml, Bruno Wedrich
Libero: Jonas Thaler
Mittelblock: Tim Schumacher, Florian Reif
Außenangriff: Karsten Wagenhäuser, Dr. Federico Koch, Peter Link
Diagonal: Hauke Wagenhäuser