Volleyball Bayernliga - Wir sind Herbstmeister!!!
von Tim Schumacher
VfL Volkach - TSV Lengfeld 2:3 (25:17, 19:25, 25:22, 15:25, 14:16)
Weihnachtliches Zusammenkommen in der Mainschleifenhalle! Nachdem am Samstag drei Punkte und einige Weihnachtsbiere aus Neunkirchen am Brand entführt wurden, gings am nächsten Tag direkt weiter. Jap, das bedeutet die Volleyballschläppchen hatten keine Zeit, zu trocken oder gar ihren so typischen Geruch zu verringern. Das haben die Volkacher jedoch gerne gemacht, denn es stand der letzte Spieltag der Vorrunde an, wonach man sich das formschöne und sexy Trikot für 1,5 Monate Winterpause nicht mehr überstreifen musste. Ebenso bestand die Möglichkeit, nachdem man alle acht bisherigen Spiele gewinnen konnte, die Hinrunde mit ausschließlich Siegen beenden. Wär doch cool, wa? Aber irgendwie war doch klar, dass an diesem Tag etwas übrig gebliebener Beachsand im sonst so schnurrenden Volkacher Sechsganggetriebe sein sollte. Vor dem Spiel haben wir gesehen, wie unsere Gegner, die Lengfelder einige sandigen Schaufeln mit sich trugen...
So kurz vorm Nikolaus wollten die VfLer mal brav sein, damit der Sack des bärtigen Mannes in rot schön dick sein wird und einen Haufen gute Sachen für unsere Hüpferlies bereithält. Lieb, wie wir nunmal sind, wurde im ersten Satz meist konzentriert und sauber gespielt. So zeigte die Anzeigetafel, von den Jägers unglaublich gewissenhaft bedient, nach kurzer Zeit den Spielstand 25:17. Die 25 Punkte befanden sich auf der Seite des VfL Volkach, was -die Volleyballkenner werdens schon erraten haben- zu bedeuten hatte, das dieser Spieldurchgang für Volkach zu werten ist. Fast so ansehnlich, wie man den ersten Satz gewonnen hatte, verlor man den zweiten dann doch zu 19. Woran liegts? Wie schon am vorherigen Tag fehlte es unseren Attacken an Schmackes! Wohl zu viele vegane Plätzchen und Weihnachtssalat genascht, wodurch ja bekanntlich Kraft und Cleverness abnehmen. Jonas ist ausgenommen, der isst das immer, darf aber ja auch nicht angreifen (obwohl er ganz oft deswegen quängelt (schreibt man das so?)). Naja wat solls! Die Feuerroten Mainschleifler kramten mal tief in ihrem Taktiksack und kamen mit einem Klassiker um die Ecke. Schön den Libero mit Angaben unter Druck setzen. Hat ganz gut funktioniert. So gut, dass wir es wieder waren, die die von allen Volleyballmannschaften angestrebte 25-Punkte-Marke zuerst knackten. Eigentlich darf man jetzt nicht das Pennen anfangen. Aber die leider waren wir am Vorabend wohl etwas später als zur üblichen Bettzeit in der Falle (hoffentlich liest die Mama das nicht, sonst gibt’s Fernsehverbot) und begannen mit diesem unsäglichen Pennen. Außerdem hatten wir unsere Winkelmesser daheim vergessen. Schlecht, denn die Lengfelder schlugen ziemlich steile Winkel und ohne unsere Messgeräte konnten wir diese leider nicht haargenau berechnen und so auch den Block nicht gewohnt akkurat stellen. So nahm das ganze dann seinen Lauf. Hatten wir fast durch die gesamte Saison richtig gute Leistungen gezeigt, offenbarten wir an diesem Tag leider eine, die Wohl um einige Klassen schlechter war als sonst. Doof, am letzten Hinrundenspieltag. Dazu kam auch noch, dass die TSVler ihren wahrscheinlich stärksten Volleyball zeigten und sich dadurch in den Tie-Brake kämpften. Übrigens haben wir die Vermutung, dass im Würzburger Stadtteil viele gemeinschaftliche Pipi Langstrumpf Abende veranstaltet werden. Immer wieder besangen sie sich im Rhythmus der Serie über das kesse Mädl. Der Tie-Brake war verrückter als die Gezeiten an der Mainschleife. Erst ne nette Führung, dann der Rückstand. Schon verloren geglaubt stürmte man sich wieder zurück. Dann einen Monsterblock ganz knapp ins aus gesetzt und dann noch eine strittige Entscheidung. Ein Lengfelder Ball flog hinten ganz knapp ins aus, was die liebe Frau Schiedsrichterin jedoch anders sah. Keinen Vorwurf an die liebenswerte Dame, selbst auf höhe der Linie konnte es Mannschaftsarzt Dr. Günter Trost nur dank seiner modischen Brille erkennen. Jedoch trotzdem ärgerlich, denn das war der Matchball. 14:16
So geben wir uns im letzten Spiel zum ersten mal geschlagen. Ein ungewohnt schwaches Spiel von uns und ein am Limit seiner Kräfte spielender Gegner aus dem Tabellenmittelfeld machens möglich. Klar ärgert uns das, aber wer uns kennt weiß, dass wir doch die Optimisten von der Spätschicht sind! Denn... WIR SIND HERBSTMEISTER!!! Das gabs bisher in dieser Liga noch nie und ist doch schon mal eine relativ nette Geschichte, nich wahr? Selbst wenn unser stärkster Verfolger Bayreuth beider Spiele mit voller Punkteausbeute gewinnen würde (die haben aber starke Gegner vor sich) wären wir noch mit einem Punkt vor ihnen. Jetzt wird’s erst mal Zeit, besinnlich und vom Glühwein euphorisiert zu werden. Wir werden im Durchschnitt 5,8 Kilo Plätzchen pro Spieler mampfen. Wir sehen uns im nächsten Jahr, liebe Fans, Feunde, sympathisanten, Neider, Hater, Lover, Kollegen, Familienmitglieder und auch alle anderen lieben Leutchen. Cheeeeeeriooo!!!