Volleyball Bayernliga -Volkach feiert Atzenparty
von Tim Schumacher
CVJM Arzberg - VfL Volkach 0:3 (19:25, 21:25, 19:25)
Wir haben an einem Samstag gespielt. What?! Ja, die Volleyballgötter dachten, sie werfen uns mal ein Zückerle hin und lassen uns unser Können an einem Samstag unter beweis stellen, damit wir danach evtl. noch den ein oder anderen Trunk zu uns nehmen konnten. Damit es dazu überhaupt kommt, musste gewonnen werden und zwar gegen die Atzen aus Arzberg. Mit etwa 2,5 Stunden ist das unsere längste Auswärtsfahrt, die uns bis an die tschechische Grenze gebracht hat. Aber es war eine durchaus angenehme Fahrt, liegt im wunderschönen, sonnenverwöhnten Mainfranken so in etwa null Schnee, war dieser in Arzberg zuhauf vorhanden. Daraus resultierten mehrere von Schneeballschlachten genässte Trainingshosen bei der Ankunft. (Bruno hats mal wieder übertrieben) Schnell in die Halle, bevor noch jemand einen leichten Schupfen bekommt! Vong der Ausgangslage her sollte es ein klares Spiel werden, Volkach oben, Arzberg Vorletzter, Hinspiel gewannen wir 3:0. Brisante Nebeninfo, wenn wir einen Sieg einfahren, schmuhlen wir wieder von der obersten Tabellenspitze auf das Teilnehmerfeld hinunter und das, obwohl wir weniger Spiele auf dem Konto haben als Bayreuth. Aber hätte, hätte, Fahrradmarmelade – oder so ähnlich – lass erst mal spielen. Zwar sind die Atzen eine unserer Lieblingsmannschaften, man würde sogar sagen, sie sind richtig coole Cats, das ist aber kein Grund, auf dem Spielfeld nicht die Muckis zu zeigen. Diese Woche hatten wir einen ganz anderen Gegner als letzte Woche. Neben dem Spielfeld verstand man sich prächtig, was sich auch dadurch zeigte, dass unsere beiden Zuspieler mit dem Gegner zusammen die gefährlich anmutende und dennoch einen romantischen, mittelalterlichen Charme versprühende Tribüne aus der Wand zogen. Beim Einspielen sprang unser Hallensprecher Berno ein und warf Bälle zu. Dann war sein Ehrgeiz, wie auch das lodernde Feuer in seinen Augen entfacht. Er wollte mehr! Sogar Aufschläge schlug er. Danke Berno, damit hast du dich für die Einwechslung zur Angabe beworben!
Also, Spiel geht los. Und die Atzen hatten Bock. Aber der VfL hatte Böcker! Unser Mittelblocker Tim Schumacher ging von einer fiesen Männergrippe geschwächt ins Spiel, riss sich aber mit einem im Sport eher unüblichen Reisverschluss zusammen, frei nach dem Motto vom Trainer der Würzburger Kickers, Bernd Hollerbach „#einfachmachen“. Gleich zu Beginn der Partie zeigte er, wie Angriff und Block funktionieren sollte. Das war aber nicht allein Eigenleistung, ne die Volleyballmannschaft des VfL Volkach verfügt hin und wieder über viel Empathie, was sich darin zeigte, dass sie ihr kränkliches Rudelmitglied immer wieder mit Anfeuerungsrufen hochpeitschten. Danke Jungs! Das Spiel nahm dann auch irgendwann einen recht typischen Verlauf, eine Mannschaft setzt sich ab. Das Waren die Volkacher. Das geht nur, wenn man den Gegner keine Punkte machen lässt. Wie geht das? Durch Abwehr! Wer macht die Abwehr? Der Libero. Wer ist der Libero? Der Jon... ne halt, der Karsten! Karsten Wagenhäuser hat sich nun so langsam als Libero eingespielt und opferte ein ums andere mal die Unversehrtheit seines Körpers, um die Pistolenschüsse, alias Arzberger Angriffe, abzuwehren. So ging es dann so weiter und der erste Durchgang endete 25:19 für Volkach. Zweiter Satz und Sebastian „Blockmashine“ Schraml setzt zur Angabenserie an. Ich denke, ich muss nicht erwähnen, dass er wieder mal hier und da die Angel ausgefahren und einen Angriff der gegnerischen Außenangreifer runtergefischt hat. 6:0 die Folge. Aber was haben wir aus letzter Woche gelernt? Gebt den Volkachern keine zu hohen Führungen in die Hand, die wissen manchmal nicht so recht damit umzugehen. So auch diesmal, die Arzberger kamen wieder ran, wir Schussel. Hatte unser Gegenüber seine Hauptkompetenzen im Hinspiel noch auf der Mitte gehabt, haben diese gewieften Luchse nun das Hauptaugenmerk auf die Außen gesetzt. Da mussten wir erstmal dahinter kommen. Aber wir haben da so einen, der gern mal den Spielverderber darstellt. Peter Link heißt er, weiß nicht, ob ihr schonmal von ihm gehört habt. Naja jedenfalls der mag das nicht so gerne, wenn Spiele länger dauern als nötig, weil er noch was „zu tun“ hat. (Eigentlich will er nur seine Briefmarkensammlung zu Hause nicht allzu lange außer Augen lassen) Die Volkacher Führung wuchs wieder und wir kamen beim Stand von 25:21 ins Zwischenziel. Diesmal gabs mal wieder eine 10 Minuten Satzpause, die wir in dieser Saison eher selten durchleben dürfen. Eigentlich mögen wir sie nicht, aber taktisch war das gar nicht mal so ungünstig. Im Gegenteil, es war ziemlich günstig. Und da wir Schnäppchenjäger sind, finden wir günstig geil! Die Pause ist auch der richtige Zeitpunkt, zu erwähnen, dass es ein absolut angenehmes Aufeinandertreffen war. Der Umgang stets fair, freundlich und freundschaftlich, dennoch von Leidenschaft geprägt. So macht der Sport doch Spaß! Wenn doch alle Mannschaften in der Liga so wären... Leider sind sie es nicht...hust..letzte Woche..hust. Selbst die beiden Schiedsrichter waren sehr gut aufgelegt. Weil alle sich an diesem Nachmittag so gut aufgehoben gefühlt haben, beendeten wir die 10 Minuten bereits nach 9 Minuten und 39 Sekunden und widmeten uns wieder unseren spielerischen Aufgaben. Wie beschreibe ich den Satz ganz schnell? Hauke Wagenhäuser. Natürlich hat er viele Punkte gemacht, ist er doch unser Brain auf und neben dem Platz. Den irgendwie coolsten Punkt machte aber unser Neuling auf der Mitte, Dr. Federico Koch. Er störte den gegnerischen Angriff durch Blockarbeit, bekam einen Angriff zugespielt, konnte diesen jedoch nicht direkt verwandeln. Die Sympathien der Menge auf seiner Seite, forderte die Bank noch während des Ballwechsels ein wiederholtes Zuspiel auf ihn. „Nochmal Fede, whuuu!“ Gesagt, getan, Sebastian „Blockmashine“ Schraml hatte wohl Bock drauf, gab es ihm und er machte den Punkt dann doch. Das Sebbo nicht noch „ok, nagut“ gesagt hat, ist was anderes. Selbst Raimund konnte sein glockenhelles Glucksen nicht verbergen. Jetzt reicht das noch nicht, um den Sack endgültig zuzumachen. Irgendwas fehlt... Who you gonna call? Den Pete! Seine Angaben. Zum Glück hat er schon an der Theke gearbeitet, wo er das ordentliche Servieren gelernt hat. Wie schon in der Vergangenheit treiben seine echt starken Angeben den Gegner in den Wahnsinn. Ohne weitere Umschweife kommen wir nun zum Ende, 25:19 für Volkach. 3:0 für den VfL.
Drei Punkte, über die wir uns mega freuen, denn wir können endlich wieder Spitzenreiter rufen! Damit haben wir trotz weniger absolvierter Spiele Bayreuth zumindest für einen Tag wieder überholt. Die Schiris waren auch cool. Und der Gegner besteht aus klasse Typen. Atzen, ihr seid spitze, bitte bleibt in der Liga! Die Rückfahrt im Volkacher Bus gestaltete sich sehr amüsant. Erst legten wir einen Burger King mit unserem Hunger nahezu lahm und dann gabs noch eine 90er Party mit viel Biers. Schöner Samstag. Auch Trainer Raimund Wagenhäuser hats gefallen, am nächsten Tag hat er eine Rund-WhatsApp-Nachricht geschrieben, die vor Stolz nur so sprudelte. So müsse sich eine Spitzenmannschaft verhalten. Einfach schön. Dieses Wochenende gibt’s gleich zwei Heimspiele in der Mainschleifenhalle. Gegen Mömlingen und Memmelsdorf. Doppelt gemobbelt hält bessern. Zu zweit ist alles schöner. Alle guten Dinge sind zwei. Das doppelte Lottchen. Kommt rum! Schüss!!!
Für den VfL spielten:
Außenangriff: Peter Moritz, Peter Link
Mittelblock: Dr. Federico Koch, Tim Schumacher
Diagonalangriff: Hauke Wagenhäuser
Zuspiel: Sebastian „Blockmashine“ Schraml, Bruno Wedrich
Libero: Karsten Wagenhäuser
Trainer: Raimund Wagenhäuser
Herrenreisegruppe: Berno „ich trage bald auch ein Trikot“ Wagenhäuser, Dr. Günter „ich will auch mal mit Gips humpel, nicht immer nur ihr“ Trost