Volleyball Bayernliga - VfL holt 3 Punkte in der Oberpfalz
von Tim Schumacher
VC Amberg - VfL Volkach (23:25, 17:25, 25:21, 23:25)
Bisher liefs in dieser Saison ganz annehmbar für die Volleyballer des VfL Volkach. Alle Spiele wurden bisher gewonnen, fünf an der Zahl. Aber jetzt sind doch alle guten Dinge sechs... Zum Glück durften wir am Sonntag in Amberg aufschlagen, um die Serie auszubauen. Das Volkacher Außenangreifer Rad hatte sich auch diesmal wieder gedreht, heute fehlte Peter Link. Das Spiel sollte alles andere als ein Selbstläufer werden, wie wir bereits im Vorfeld vermutet hatten. Amberg? Wer ist das? Genau das haben wir uns auch gefragt. Der VC Amberg wurde erst im Juni diesen Jahres gegründet, als sie das Spielrecht des Regionalligaabsteigers Donaustauf sicherten. Bislang hatten wir keine Erfahrungswerte bezüglich dieses Gegners. Wir wussten nur, sie sind jung, ambitioniert und motiviert. Das sind wir auch...nur nicht mehr ganz soooo jung.
Amberg sollte eine harte Nuss werden. Aber wir mögen Nüsse! Vor dem Spiel wirkte der Gegner angespannt. Während die Volkacher Blackrollgruppe fröhlich rumkugelte und der Rest der Mannschaft sich mit dem extrem anspruchsvollen Basketballspiel „Bubblegum“ in der Halle akklimatisierte und dabei oft in lautem Lachen ausbrach, waren die Gegner schon in ihren akribischen Aufwärmübungen vertieft. Auch ein Lächeln war kaum auf einem der Amberger Gesichter zu erkennen. Ganz anders die Mainschleifler, die waren bestens gelaunt, locker und voller Lust auf das Spiel. Dementsprechend setzten sich die VfLer recht früh recht weit ab. Zum Satzanfang zeigten die drei (ja drei!!!) Anzeigetafeln fünf Punkte mehr auf der Volkacher als auf der Amberger Seite. Die Jungs konnten aber Volleyball spielen, was man etwas schmerzhaft merken sollte. Gegen Mitte des Satzes glich der Gegner aus, der einen durchaus sauberen und ansehnlichen Volleyball an den Tag legte. Solche Gegner mögen die Volkacher auch am meisten. Der erste Satz endete mit einem Amberger Angriff über die 2, gefolgt von einem lauten „Patsch“. Dieses „Patsch“ stellte sich als die Berührung des Balles mit den blockenden Pranken des Tim Schumacher heraus, wodurch der Satz zugunsten der Volkacher entschieden wurde. Der zweite Satz lag dann ganz in der Hand der Mainfranken. Jonas Thaler bescherte uns eine wunderschöne Annahme, wodurch die rotierenden Außenangreifer Karsten Wagenhäuser und Dr. Federico Koch ihre Bizepse haben spielen lassen können. Und wo wir gerade bei Außenangreifern sind...Peter Moritz...der kann blocken, aiaiai. Begünstigt wurde der hohe Satzgewinn zu 17 zusätzlich von der hohen Fehlaufschlagquote der Gegner. Die Amberger verteilten Gastgebergeschenke und schlugen ungewöhnlich oft die Angaben ins hintere Feldaus. Dann wieder die 10-minütige Satzpause. Die Amberger Organisatoren hatten für eine volle Halle mit etwa 150 Zuschauern und eine „Halbzeitshow“ gesorgt. Diese Show entpuppte sich als eine Trampolin-Einlage der Damen des FC Rieden. Trainer Raimund Wagenhäuser entließ seine Athleten nach einem kurzen Briefing flott, damit sie sich das Spektakel zu Gemüte führen konnten. Tolle Idee, tolle Show, danke Raimund, danke VC Amberg! Im dritten Durchgang gelang den VfLern nicht mehr viel. Wohl noch immer etwas vom Rahmenprogramm abgelenkt und mir ungleichmäßiger Blutverteilung leistete man sich einige Fehler. Gute Gelegenheit zum Taktieren. Sebastian Schraml und Bruno Wedrich teilten sich das Zuspiel, wie damals auch die Universitätsbank. Auch die Gegner zeigten nun ihr ganzes Können. Gerade im Angriff ist diese Mannschaft nicht zu unterschätzen. Severin Groha vermochte es Angriffe in schönem Winkel in unserem Feld unterzubringen. Und nicht nur er kam jetzt ins Spiel, die gesamte angreifende Amberger Mannschaft war in diesem Satz einen Ticken besser und gewann den Satz so, wie es sich gehört, mit einem Blockpunkt. Nach zehn in Folge gewonnen Sätzen war das der erste verlorene für die Volleyballer der ersten Volkacher Mannschaft. Muss man erst mal wegstecken. Bloß nicht die Köpfchen wie überreife Tomaten hängen lassen. Bis auf einen Spieler sind die Volkacher jedoch keine Vegetarier und haben somit außer der Trikotfarbe nichts mit dem Nachtschattengewächs gemein. Keine Lust auf Tie-Brake! Zwar spielten die häufig mal reklamierenden Amberger immer noch auf hohem Niveau, konnten das aber nicht bis zum Schluss halten. Und außerdem ist das Volkacher Spielniveau auch nicht gerade das allerkleinste, behaupten zumindest die Kenner. Hier wichtige Punkte durch Florian Reif. Wie auch in den letzten Spielen war der VfL da, wenn es drauf ankam. Nach einem zwischenzeitlichen vier Punkte Rückstand glich man zum 23:23 aus. Volle Konzentration. Aufschlag Volkach. Halbes Ass! Aufschlag Volkach, Angriff Amberg, aus, aus, AUS! A-U-S!!! Das Spiel ist aus, die Volkacher wieder siegreich!!!
Zwei Drittel der Vorrunde sind gespielt, bisher gabs nur Erfolge. Aber wird das Märchen von der Mainschleife weitergehen? Gevatter Zukunft wird’s den Volkacher Netzhüpfern zeigen. Das nächste Spiel findet am Sonntag zur furchtbaren Zeit um 12:00 Uhr in Mömlingen statt. Auch eine junge Mannschaft, mit denen wir bisher nur im letzten Jahr auf einem Vorbereitungsturnier mal ein paar Bälle übers Netz gehauen haben. Platz eins gegen Platz sechs. Zum eben vergangenen Spiel gegen den VC Amberg lässt sich noch sagen, dass sie dem Spiel einen würdigen Rahmen verliehen haben und dass wir davon ausgehen, dass das Führungstrio (Volkach, Bayreuth, Eltmann) sich zu einem Quartet weiterentwickeln wird (mit Amberg). Das Lagerbier aus einer ortsansässigen Brauerei hat uns auch geschmeckt. Mmmmhhh.