Volleyball Bayernliga - Riesenchance liegen gelassen
von Tim Schumacher
VfL Volkach - TV Mömlingen 1:3 (27:25, 17:25, 15:25, 19:25)
Heidernei mussten wir jetzt wieder lange auf röstfrischen Volleyball unserer Superhüpfer aus Volkach warten. Die Enthaltsamkeit dauerte sogar so lange an, dass sich die Jahreszahl änderte. Jetzt ist es aber endlich wieder soweit, die Rückrunde startet! Wir waren so motiviert, dass wir direkt vor dem Spiel sogar zum ersten mal im Jahr die Bälle in die Hand nahmen ;-) Ebenso wie zum Hinrundenstart waren die Mümmelmänner aus Mömlingen der Kontrahent, bei dem es galt, den Ball auf deren Spielfeldseite zu Boden zu bringen. In Hinspiel gelang fast eine Aufholjagt von der sich, wäre sie geglückt, noch Generationen ehrfürchtig am Lagerfeuer erzählen würden. Nach 2:0 Satzrückstand kämpfte man sich in den Tie-Break, hatte Matchbälle, war sich dann aber zu eitel, diese zu verwandeln und verlor schließlich knapp. Diesmal wollten wir das anders gestalten. Die Zeichen standen ganz gut, zumal die anderen beiden Mannschaften der Top 4 um die Meisterschaft, Regenstauf und Memmelsdorf, stolperten. Außerdem war es Heimspiel, also wurden unsere Ohren nicht vom melodisch schallenden Heeeeeeeey der Mömelfans penetriert, die dem Schiedsrichter sonst durchgehend bei seinen Entscheidungen auf die Sprünge helfen wollten. Viel mehr genossen unsere Hörorgane Fangesänge und vorfreudiges Geraschel der vielen Unterstützer unsererseits, die sich eingefunden hatten. Übrigens wurde inzwischen das Fame-Level Live erreicht. Zum ersten mal haben wir unser Spiel live auf Facebook für alle Fans, die aus geographischen Gründen nicht in der Halle sein konnten, übertragen. Zumindest, bis die Technikabteilung schlapp gemacht hat.
Das Spiel ging los und Mömlingen zeigte gleich, dass sie nicht nur nette Kerlchen, sondern auch eine Spitzenmannschaft sind. Bei den VfLern fühlte sich zum Anfang einiges noch komisch an. So wie wenn man erwartet, was Salziges zu schmecken, einem jemand dann aber doch was Süßes ins Mündlein steckt. Aber vielleicht war das auch das Problem... zu viel in den Mund gesteckt. Beim gemeinschaftlichen Mannschaftswiegen vor dem Spiel, um zu sehen, wer heute von Anfang an spielen darf, wurde eine Gewichtszunahme von etwa 8 Prozent festgestellt. Das machte den Übungsleiter stolz und ist ein Qualitätsmerkmal der Kochkunst der mainfränkischen Mütter. Dadurch wurden die Bauchis der Spieler aber auch etwas ausladender, wodurch daraus resultierende Netzberührungen und einige andere Fehlerchen entstanden. Zwar hielt unsere größte und charmanteste Mitte Jonas Hofmann mit aller Kraft dagegen, doch die TV Spieler wollten sich nicht unterkriegen lassen und spielten vor allem unaufgeregt ihr hohes Nivea-Creme. Zur Satzmitte lag man mit fünf Punkten zurück. Das veranlasste Startrainer Johannes Förster dazu, Auszeiten zu nehmen und ein paar Kniffe aus seinen Psychologie für Schüler Vorlesungen anzuwenden. Anderes Alter, gleiche Verhaltensweisen. Das griff und so rissen die Volkis das Geschehen an sich. Oli Stöffler , seines Zeichens Stiffmeister, wusste sich durchzusetzen. Auch der Zappel Pete auf Dia hat über Weihnachten viel Hanteltraining gemacht. Schlechte Nachricht: Nur mit einem Arm. Gute Nachricht: Der rechte ist sein Muskelarm. Mit dem greift er an und schlägt Überangaben. Mit diesen Waffen (Waffenschein ist vorhanden, liebe sorgenden Leute) schafften wir es noch das Ding zu wuppen und den Satz zu gewinnen. Hammör Dudez!! Leider wird es dann wie gewohnt schwerer statt einfacher. Die Volkacher fanden so gar nicht mehr ins Spiel. Die Begründung fehlt an dieser Stelle, da sich einfach niemand so recht erklären kann, wie es dazu kam. Es funktionierte kaum noch etwas. Die eigene Annahme verpuffte und kam selten wie gewünscht in die samtweichen Hände des Zuspielers Sebastian „Blockmashine“ Schraml. Ach die Block/Abwehr war meist nur ein Schatten seiner selbst im Vergleich zu den sonst so erhellenden Leistungen. Trotz aller widrigen Umstände gaben die VfL Volleyballer nicht auf und schafften es immer wieder durch Willen und super Trainereinstellungen auf ein paar Punkte ranzukommen. Leider aber nie ganz. So lief man permanent Rückständen zurück und verlor Sätze. Auch unser Joker, der andere Zuspieler, dem wir, um den Gegner einzuschüchtern, eine neue Gruseloptik verpasst haben, vermochte das Game nicht zu wenden. In den Köpfen schien, neben den Vorstellungen an das zwischenjährliche Essen, nie die Begebenheit vorhanden zu sein, dass man mit einem Satzgewinn schon im Tie-Break wäre. Viel mehr hatte man mit sich selbst zu tun. Vor allem der Mömlinger Diagonalangreifer setzte sich immer wieder gut durch. Irgendwann wurde es dann Mittelblocker Tim Schumacher zu bunt. Er machte schnell sein Diplom im Zahnarzt sein und zog dem Gegner den Zahn, indem er ihn mehrfach mit entschlossener Mine runterblockte. Da zeigte sich aber wieder die Klasse des TV Mömlingen. Die Jungs haben eine tolle Abwehr und sehr gute Annahme, sodass deren Zuspielertyp dann einfach andere Attacker nach Belieben einsetzen kann. So steht es nun 1:2 aus Sicht unserer Helden in rot. Jetzt gilts. Aber Sonntag der 14. scheint ein Pechtag für die Volkacher zu sein, denn nun Fangen die Leute aus der Stadt mit Anfangsbuchstaben M auch noch an zu blocken. Unsere Außenleute haben dadurch an diesem Tag ein wirklich schweren Stand und können sich entgegen der Regel nur selten durchsetzen. So ein bisschen ähnelt die Vorstellung einer für Tierfilmfreunde, und die sind wie wir wissen hier stark vertreten, sehr bekannten Situation. Die des süßen Mäusleins, das sich im Überlebenskampf gegen die Schlange schon aufgegeben hat. Damit ging auch der vierte Satz verloren und wir hatten zum ersten mal in dieser Saison keinen Matchball. Die Serie von sieben Siegen in Folge fand nun sein jähes Ende.
Aaaaaber liebe Gegner, die das gerade lesen und meinen, sie könnten Schwachstellen ausmachen, äääätschibätsch!!! Dieser für uns ungewohnt mit vielen Mannschaftsfehlern und negative Bericht ist nur eine Tagesaufnahme. Alle Schwachstellen wurde in Trainingseinheiten, bei denen sich sogar mal eine Schweißperle eine mit sexy Bart bewachsene Wange hinunterschlich, ausgemerzt. Freut euch, wenn wir uns wiedersehen. Und super sehr freuen dürfen sich die Memmelsdorfer, denn am Samstag sind wir dort wieder um 20 Uhr am Start. Ihr dürft gerne alle von nah und fern kommen, denn das Dorf der Memmeln ist nicht viele Kilometerdollars von uns entfernt uuuuuund in dieser Halle haben wir bisher immer gewonnen und die volle Ausbeute von drei Punkten mitgenommen. Mit euch allen macht es uns noch mehr Spaß, das wieder zu versuchen.
Schade, dass wir nicht gewonnen haben, aber nachdem die Konkurrenz auch gepatzt hat, haben wir zwar eine komfortable Möglichkeit liegen gelassen, aber es ist nichts passiert und wir sind noch voll im Rennen um den Abschlusstabellenplatz, den wir uns alle unter den Weihnachtsbaum gewünscht haben. Glückwunsch an Mömlingen, die sehr souverän und stark gespielt haben. Bis Samstag liebe Leute, hegddl, Knutschaaaa!
Für den VfL spielten:
Zuspieler: Sebastian „Blockmashine“ Schraml, Bruno W.
Mittelblock: Jonas Hofmann, Tim Schumacher, Oliver „Stiffmeister“ Stöffler, Florian Reif
Außenangriff: Karsten Wagenhäuser, Jäger (Sebastian Berger), Dr. Federico Koch
Diagonal: Peter Moritz
Libero: Jonas Thaler
Trainer: Johannes Förster
Mannschaftsarzt: Dr. Günter Trost