Volleyball Bayernliga - Personalsituation fordert Tribut
von Tim Schumacher
VfL Volkach - SC Memmelsdorf 3:2 (25:23, 19:25, 25:19, 15:11); VfL Volkach - TV Mömlingen 1:3 (22:25, 25:19, 22:25, 23:25)
Ein Doppelspieltag, hui. Am vergangenen Wochenende durften Volkachs beste Volleyballer gleich zwei mal auf das Spielfeld, einmal am Samstagabend und dann noch am Sonntagnachmittag. Das hatten wir diese Saison schonmal, ging nicht so gut aus, damals gab es am Sonntag die erste Saisonniederlage. Und diesmal? Hehe ich bin doch nicht so blöd und verrate das jetzt schon, dann lest ihr den Artikel ja nicht zu ende. Was ich jetzt aber schon verraten kann ist, dass die sehr enge Personalsituation in Volkach dieses mal nicht ganz kompensiert werden konnte auch zum ersten mal seinen Tribut forderte. Zuspieler Bruno Wedrich hat die Woche die Grippe erwischt, nicht mal feuchte Wickel um die Gelenke konnten ihn fit bekommen, er fehlte also für beide Spiele. Peter Moritz fiel für das zweite Spiel aus. Dafür hatten wir aber 5(!) Spieler der zweiten Mannschaft aus der Bezirksklasse mit an Board, von denen einer ein Spiel durchspielte und ein anderer ein halbes. Die hübschen das Team zwar optisch entscheidend auf, spielerisch ist es in die Bayernliga jedoch schon ein großer Sprung. Trotzdem, die Jungs haben einen klasse Job gemacht! Mehr dazu später, jetzt erstmal zum Samstagsspiel gegen Memmelsdorf.
Memmelsdorf scheint so ein bisschen der Lieblingsgegner der VfLer sein, bisher hatten wir fünf mal gegen die Grünen gespielt und fünf mal schritten die Gegner mit hängenden Köpfen, wie die einer vernachlässigten Blume, vom Feld. Diese Begegnung sollte aber die bisher schwierigste Partie gegen diese Leutchen werden. Unter der Woche war leider kaum ein sinnvolles Training möglich, da zum Teil nur drei Spieler der ersten Mannschaft sich die Volleyballgaloschen gebunden hatten. Zum Glück haben sich die Volkacher in den letzten Jahren privat und spielerisch sehr sehr gut kennen und lieben gelernt, was der Grund dafür ist, dass wir überhaupt den Ball mit drei Berührungen über das fest gespannte Netz bringen konnten. Andere Mannschaften würden an einer solchen Last zerschellen wie ein Ei, das bei einer Teambuildingübung, schlecht durch Strohhalme gepolstert, aus dem dritten Stock geworfen wird. Nicht so die Volkis, die hängen sich rein. Nun beginnt das Spiel. Ich würde es vielleicht vorsichtig mit dem Wort pomadig beschreiben. Niemand weiß so richtig, was es bedeutet, dennch trifft es irgendwie zu. Es fehlte so ein wenig die Leichtigkeit, was aber durch Kampfeswillen wieder wett gemacht wurde. Heute in ungewohnter Rolle, Peter Link. Ist er sonst derjenige, der die Gegner kaputtschlägt, glänzte er in seiner zweiten Paraderolle, als Libero. Hat er einfach spitze gemacht, besonders, wenn er Bälle auf der 1 (da ist der Libero eher selten) abwehrte. Was kann dieser Mann eigentlich nicht? Vielleicht Nähen...ich weiß nicht, wie gut er näht. Und so schreitet die Begegnung voran und die Mannschaften gewinnen brüderlich teilend nacheinander die Sätze. Besonders hervorzuheben ist das Debüt vom größten Fisch aus Volkachs Talentschmiedeteich, Jonas Hofmann. Er wurde eingewechselt, machte dem Gegner eine furchtbare Angst und schoss einen Angriff, der schier unabwehrbar war, in deren Feld. In Tim Schumachers Augen, er ist Jonas größter Fürsprecher und Förderer, zeichneten sich euphorische Tränen des Stolzes ab. Übrigens Tim spielte ebenfalls und auch in diesem Game machte er es den gegnerischen Mittelblockern extrem schwer, indem er sie oftmals böse blockte und deren Spiel so praktisch kaum möglich machte. Wenn ich schon einzelne Spieler erwähne, komme ich mir fast schon blöd vor, den Pistolero Peter Moritz schon wieder zu loben. Er macht einfach aktuell so viel richtig und ist ein Garant für ein geiles Spiel. Weiter so Junge, du bist hot. Jetzt haben nicht nur wir was gemacht, sondern der Gegner auch. Spielerisch tischten die Memmelsdörfeler ein recht ansehnliches Menü auf, bisher hatten wir diese Mannschaft noch nicht so stark erlebt. Non-spielerisch fielen sie auch auf. So schlug ein gegnerischer Außen bei Satzball Volkach, nachdem das Memmelsdorfer Zuspiel doppelt abgepfiffen wurde, lange nach dem Pfiff noch auf unsere Seite rüber. Macht man doch nicht. Dachte auch der Schiri. Der nächste Satz beginnt und ohne was gemacht zu haben bekamen die Volkacher schon den ersten Punkt, denn Memmelsdorf wurde im Nachhinein eine rote Karte aus dem vorherigen Durchgang zugesprochen. Kurios, aber Strafe muss sein. So finden wir uns im fünften Satz wieder, der über Sieg und Niederlage entscheidet. Obwohl die Memmelsdorfer grüne Leibchen tragen, scheinen sie die Farbe rot doch zu mögen, nach einer Schiedsrichterentscheidung fingen sie an, sich aufzuregen. Das gab rot für deren Kapitän. Anscheinend nicht genug, es wurde weiter gemeckert und somit gabs auch noch die zweite und damit insgesamt dritte rote. Das bedeutet zwei weitere geschenkte Punkte für Volkach. Hätte man sich mal im Zaun gehalten, aber wir nehmen das gerne an. Davon gestärkt, aber auch mit einer Packung Souveränität beendete der VfL den Satz mit 15:11 und gewann das Spiel. Hartes Spiel gegen einen harten Gegner. Wir danken auch unseren Freunden aus Bad Windsheim, die zuvor den vorzeitigen Aufstieg in die Bayernliga klar gemacht hatten und uns bärenstark und mehr als laut unterstützt haben! Danke und Glückwunsch Jungs!
Weiter geht’s am Sonntag gegen Mömlingen. In Mömelhausen gewann man in der Hinrunde noch 3:1, jedoch lagen uns die fünf Sätze vom Vortag noch schwer in den Knochen, keiner gabs zu, alle habens gespürt. Nachdem jetzt auch noch unser Pete arbeitstechnisch verhindert war, ging Dr. Federico Koch wieder auf seine Außenbahn und der Jäger aus der zweiten ging in der Mitte auf Punkte*Jagt*. So viel weiß ich jetzt auch nicht mehr vom Spiel, deshalb fällt dieser Bericht hoffe ich mal kürzer aus, blödes Älterwerden. Den ersten Satz hatten wir leider verloren. Eigentlich ungewohnt für uns roten Rächer, aber im Hinspiel war das genauso. Also warum nicht? Im zweiten Satz mahnte unser Top-Trainer Raimund Wagenhäuser dazu, mehr Risiko zu gehen, um gegen die wirklich stark spielenden Mömlinger zu bestehen. Die kamen übrigens mit einer 5-Siege-Serie nach Volkach und wollten diese auch ausbauen. Dr. Federico Koch verstand den Trainer und glänzte durch die chemische Gleichung „Fede+Risiko*SWAG-Oxidation = geile Punkte“. Der Plan schien aufzugehen, man gewann zu 19 – es gibt schlechtere Satzergebnisse. Die Gegner riefen auffällig oft sowas wie „drei AngreiferINNEN“. Hm, versteh ich nicht so ganz, nachdem was ich in der Dusche sehe, sind wir doch männlich... und Jonas Hofmann hat inzwischen nicht mehr so lange Haare. An unseren Attacken kanns auch nicht liegen, denn im Vergleich zu Mömlingen schlugen wir unsere Angriffe meist sehr fest und maskulin, anstatt sie oftmals zu legen. Oder vielleicht ist das einfach der Humor im Miltenberger Kreis... keine Ahnung, aber irgendwie lustig. Es entwickelte sich weiterhin ein hochklassiges Spiel, bei dem den Volkachern aber die zwei, drei Prozent fehlten, um das Ding komplett zu wuppen. Doppelspieltage liegen uns nicht. Um unseren Akteuren auch mal Verschnaufpausen zu gönnen, kamen Johannes Förster und Arthur Homer aus unserer zweiten Garnitur zu Kurzeinsätzen. Mobbl, sexy Zuspiel, Arthur, mega Angabe. Dritter Satz verloren, Führung im vierten. 20:15 stand es für uns. Aber irgendwann war es dann doch soweit. Die Kräfte hatten uns verlassen und auf einmal stand es 20:22. Man merkte dann doch mal die zwei Spiele und die vielen personellen Schwierigkeiten, wie das fehlen unseres Prachtbullen Peter Moritz. Keine Verlängerung, das Spiel haben wir abgegeben. Zweite Niederlage der Saison. Mömlingen war ein sehr starker Gegner und gegen andere Mannschaften hätte die heutige Leistung vielleicht gereicht, gegen diesen aber nicht. Glückwunsch zum Sieg in einem Spiel, dem durch häufige, nervige und erbsenzählerische Unterbrechungen spürbar der Spielfluss genommen wurde. Erfreulich hingegen war die gewohnt geile und neckische Unterstützung unserer Damenmannschaft, den Volleybabes, die zuvor in deren erster Spielsaison überhaupt, direkt die Aufstiegsrelegation klargemacht haben. Respekt, Göarlz!
Leider wurden an diesem Wochenende nur 2 von 6 möglichen Punkten eingespielt. Durch unser bisheriges Polster haben wir die Meisterschaft aber trotzdem noch in eigener Hand. Trotzdem ist der „Joker“ nun verbraucht und wir müssen unsere eigene Leistung in den verbleibenden drei Spielen komplett und fehlerfrei abrufen. Bayreuth hat dazu mit Amberg (4.) und Mömlingen (3.) noch das schwerere Restprogramm (wir spielen noch gegen Neunkirchen (letzter), Faulbach (8.) und Lengfeld (6.)). Also jetzt seit endlich still, wir müssen in Ruhe trainieren! Übrigens, Fasching ist abgesagt, wir fahren ins Trainingslager! Cheeeeeeerio!
P.S.: Gute Nachricht: Bisher haben wir zwei mal verloren. Beide male war es das zweite Spiel an einem Zwei-Spiele-Wochenende.... wir haben nur noch Einzelspieltage ;-)
Es spielten:
Außenangriff: Karsten Wagenäuser (1. Spiel), Peter Moritz (1. Spiel), Dr. Federico Koch (2. Spiel), Peter Link (2. Spiel)
Mittelblock: Tim Schumacher, Dr. Federico Koch (1. Spiel), Jonas Hofmann (1. Spiel), Der Jäger ((Sebastian Berger) (2. Spiel)), Tobias Krapf (2. Spiel)
Diagonalangriff: Hauke Wagenhäuser
Zuspiel: Sebastian „Blockmashine“ Schraml, Johannes Förster (2. Spiel), Arthur Homer ((nicht Simpson) (2. Spiel))
Libero: Peter Link (1. Spiel), Karsten Wagenhäuser (2. Spiel)
Trainer: Raimund Wagenhäuser
Mannschaftsarzt: Dr. Günter Trost (2. Spiel)