Volleyball Bayernliga - Wir. sind. VIZEMEISTER!!!
von Tim Schumacher
TSV Lengfeld - VfL Volkach 0:3 (24:26, 18:25, 23:25)
Huiuiuiuiui, das letzte Spiel der regulären Saison steht auf dem Plan. Wir sind mit etwas Wehmut, ne Runde Bock und noch mehr Bock auf die Aftershow-Party nach Lengfeld gereist. Für diese Emotionen war aber nicht viel Zeit, da die Anfahrt recht kurz war. Und außerdem treiben wir Männersport, da hat sentimentales Gesäusel sowieso nichts zu suchen! Es stand viel auf dem Spiel. Zum einen hatten wir die Gelegenheit, uns das Krönchen des Meisters der Bayernliga auf unser Haupt zu setzen. Dafür ist ein klarer Sieg von unserer Seite und eine klare Niederlage des BSV Bayreuth gegen Mömlingen vonnöten, was alles nicht mal so unwahrscheinlich war. Und wir hatten die Macht in der Hand, den TSV Lengfeld in die Relegation um den Klassenerhalt zu schießen. Wär voll fies von uns, hä? Uuuund evtl. ist es das letzte Spiel unter Über-Coach Raimund Wagenhäuser. Wer sein Nachfolger wird, lest ihr am Ende des Artikels, auch wenn das eine preiswerte Methode ist, euch zum lesen zu zwingen. So, lasst uns anfangen, die Zeihen stehen auf wir wollen gewinnen!
VfL Volkach gegen den TSV Lengfeld. Dieses Aufeinandertreffen gab es schon so oft, wie kaum ein anderes in der Vereinshistorie. Und hier gilt ein ungeschriebenes Gesetz. Nein, es ist nicht die drei Sekunden Regel, genauso wenig wie Bro´s before Hoe´s. In jeder bisherigen Spielzeit ging ein Spiel an den VfL und eines an den TSV, nie konnte ein Team Hin- und Rückspiel für sich entscheiden, wobei die Volkacher am Ende der Runde immer besser Platziert waren, als der Würzburger Ortsteil, was sich dank uns Traditionsfanatikern auch nicht ändern sollte. Die Halle war für Lengfelder Verhältnisse mit großen Fangruppen aus beiden Lagern gefüllt. Traditionell herrscht in der Kürnachtalhalle ein erhöhter Lärmpegel, der beide Mannschaften angenehm anspornt. An manchen Stellen klang es sogar so ohrenschmeichelnd wie ein funkiges Basssolo in einer zwielichtigen Jazzbar an einem smoothen Abend in New Orleans...nur halt nicht instrumental, sondern inbrünstig gebrüllt. Spielerisch gab es höhen und Tiefen, gegen Ende des ersten Satzes lagen die Helden aus Volkach sogar drei Punkte zurück. Hier merkte man, insofern man seine Antennen auf sehr sensibel gestellt hatte, ein wenig den Druck bei den Mainschleiflern, klar gewinnen zu müssen, um die Chance auf den Meistertitel zu wahren. An dieser Stelle ein kleines Quiz: Was hat Volkach in dieser Saison ausgezeichnet? Hier direkt die Antwort: Auch wenn das Spielniveau nicht sonderlich hoch ist, ist man immer genau dann da, wenn es darauf ankommt. Psychologisch stark! Quiz-Ende. Durchgang 26:24 gewonnen. Yeahy! Natürlich könnte man jetzt jeden einzelnen Spieler mit jeweils drei übermenschlich lässigen Aktionen erwähnen, da das aber das letzte Spiel der regulären Saison ist und die Truppe die ganze Spielzeit als hervorragend funktionierendes Team agiert hatte, lass ich das mal bleiben und schreibe von der Mannschaft als ein zusammengeschmolzenes Individuum. (Puh, ich glaub, die habens nicht gemerkt, dass mir nicht zu jedem was eingefallen ist) Satz zwei war dann auch schnell rum, sogar schön deutlich. Lediglich 18 Punkte haben wir die Gegner machen lassen, wobei es auch höher hätte ausfallen können, jedoch hatte der Volkacher Fehlerteufel auch den Weg nach Lengfeld gefunden. Diesmal hatte er sich als das Biest von „Die Schöne und das Biest“ verkleidet, der neue Film mit der wunderschönen Emma Watson, die wohl jeder gerne mal vergenussknuspern würde. Der Film läuft aktuell in allen Würzburger Kinos. Und da er angesagt ist, hat auch jeder gedacht, hey cool, das Biest. Nunja, den Teufel haben wir dann aber rausgeschickt. Mit verantwortlich waren unsere cleveren Angriffsvariationen. Die Gegner selbst berichtetet, dass sie andere Mannschaften viel häufiger als uns blocken, was daran liegt, dass wir unsere Attacken voll toll zielen. Dritter Satz. Die verflixte drei. Da war sie wieder, die Torschlusspanik. Die wollten wir aber wie gekonnte Casanovas ablegen. Wir lagen zurück und das nicht zu knapp. Kurzzeitig machte die Annahme Mittach mit Kaffee und Bockwurscht mit Senft (absichtlich so geschrieben, weil cool), was zu einem 15:21(!) Rückstand führte. Kurzum, wir wollten doch gewinnen und rissen das Ding noch mit 25:23 an uns! Bedeutet, in dieser schwierigen Matchphase machten wir unglaubliche zehn Punkte und unser Gegenüber nur noch zwei. Geil, gewonnen! 3:0! Wir haben unseren Soll erfüllt, die Meisterschale zu erhalten. Die Freude war kaum auszuhalten, zumindest für zwei Minuten. Denn dann merkten die Spieler, dass die Fans zwar ausgelassen, jedoch nicht so frenetisch wie erhofft mitfeierten. Der Grund. Bayreuth hat auch 3:0 gewonnen. Leider hat sich Mömlingen verdächtig deutlich geschlagen gegeben und somit ist Bayreuth Meister. Ein verdienter Meister, Glückwunsch an die starke Mannschaft, die ebenfalls in roten Trikots spielt.
Aber jetzt die gute Nachricht: Wir sind Vizemeister!!! Goil! Auch in diesem Jahr hat sich der VfL Volkach eine bessere Platzierung als im Vorjahr erspielt. Das soll uns mal jemand nachmachen. Die Mannschaft hat einen ansehnlichen Leistungssprung gemacht, was auch dem scheidenden Trainer Raimund Wagenhäuser geschuldet ist. Der sich freuen darf, denn es war doch nicht sein letzter Gameday. Achtung, kein Aprilscherz: Am 01. April spielen wir um 14:00 Uhr die Relegation zur Regionalliga in der heimischen Mainschleifenhalle. Die Gegner werden der Vizemeister der Bayernliga Süd, Hauzenberg und der 8.-platzierte der Regionalliga Regenstauf sein. Wir brauchen jeden einzelnen von euch um den künftigen Gegnaz Angst zu machen und uns in die Regio zu schießen. Übrigens auch nochmal Danke an den TSV Lengfeld, war ein schönes Spiel, hat Spaß gemacht, schöne Halle, schöne Rahmenbedingungen, Kaffee hat gefehlt, viel Glück in der Abstiegsrelegation. Wir, liebe Volkacher Fans, sehen uns bei der Aufstiegsrelegation. Ich freu mich, wir freuen uns, ihr freut euch, lasst uns was legendäres machen, bis dann, schüss, hab euch lieb.
Für Volkach spielten:
Außenangriff: Peter Moritz, Peter Link, Karsten Wagenhäuser
Mittelblock: Dr. Federico Koch, Tim Schumacher
Diagonalangriff: Hauke Wagenhäuser
Zuspiel: Sebastian „Blockmashine“ Schraml, Bruno Wedrich
Libero: Jonas Thaler
Trainer: Raimund Wagenhäuser