Volleyball Bayernliga - Wieder ein sieg in der Bayernliga
von Tim Schumacher
TV Mömlingen - VfL Volkach (25:20, 17:25, 23:25, 18:25)
Es lag mal wieder ein ungeliebtes Sonntagsspiel an. Diesmal steuerte der legendäre Volkacher Mannschaftsbus Mömlingen an. Die erste Mannschaft der Mömlinger war uns noch weitesgehend unbekannt, dennoch ranken sich einige Volkacher Abenteuergeschichten um Spiele gegen die hinteren Mannschaften und die Anfahrt dorthin. Aber das alles gehört der Vergangenheit an, wir leben im Jetzt und jetzt schien es fast so, als versuchten die Mömlinger den Volkachern die schwerstmöglichen Rahmenbedingungen zu schaffen. Zum einen fand das Spiel am Sonntag um 12 Uhr Mittag statt. Das bedeutete, Abfahrtszeiten um 8-Uhr-irgendwas. Am Morgen!!! Wir sind hier doch nicht bei die Frühaufstehershottentotten! Seis drum. Aber dann befand sich in der Halle nicht einmal ein Basketballkorb, wodurch die VfLer nicht ihr gewohntes Bubblegum-Aufwärmprogramm vollziehen konnten. Ok, den Wink haben wir verstanden, jetzt wollten wir erst recht keinen Punkt an der bayerischen Grenze liegen lassen.
Wie so oft begann das Spiel mit einem Aufschlag. Kleines Rätsel an die Leser dieses Artikels: Ihr seid ein Mittelblocker, der Gegner hat einen sehr starken Außenangreifer, der wohl 1,93 Meter groß ist, einen gefühlt fünf Meter großen Diagonalangreifer und einen höchstens 1,81 Meter großen Mittelblocker. So, wen blockt ihr nun? Richtig, jeden außer den Mittelblocker. Dachte sich auch Tim Schumacher, was sofort bestraft wurde. Der gegnerische Mittelangreifer machte ein wirklich gutes Spiel und brachte so den ersten Angriff in unserem Feld unter. Schön verladen. Aber nicht mit dem Commander. Das konnte Tim nicht auf sich sitzen lassen und fischte den Gegner beim nächsten Angriff direkt runter. Der erste Durchgang erwies sich generell als wirklich unangenehm. So richtig wollte die Sache nicht anrollen. Kaum machten die Weinkenner von der Mainschleife ein schönes Pünktlein, so schnell verdusselte man den darauf folgenden mit einem, in der Tennissprache ausgedrücktem, unforced Error. Um dem etwas entgegenzuwirken hat unser Diagonal Hauke Wagenhäuser mal wieder Lust aufs Blocken bekommen und blockte so viele Angriffe wie bisher selten in dieser Saison. Trotzdem zeigte sich Mömelhausen von seiner besten Seite und gewann den ersten Satz dadurch, dass sie ihren Stiefel runterspielten und sich wenig Fehler erlaubten. Huiuiui, ersten Satz verloren, keine Ahnung, wann wir das das letzte mal hatten... diese Saison jedenfalls noch nicht. Schmierwurscht! Neuer Satz, neue Gefühle, neue Seite, neue Punkte. Jetzt wusste sich der VfL teurer als für 3,50 zu verkaufen. Gerade über die Außen wurden böse Blockpunkte von Peter Moritz und Karsten Wagenhäuser verbucht. Auch unser AUßENminister Peter Link stabilisierte das Spiel der Roten zusehend. Die Folge dieser ganzen Ereignisse – fröhlicher Satzgewinn zu 17. (Der war für den frühen Spielbeginn) Also Ausgleich geschafft, aber wie renommierte Sportpsychologen bestätigen würde, falls man an diesen Hokuspokus glaubt, der nächste Spieldurchgang wird sicher nicht leichter. Klar wurde er das nicht, er wurde sogar wirklich schwer. Der TV Mömlingen ist schon seit etlichen Jahren eine Volleyballhochburg, der seinen Spielern eine der wohl bestmöglichen Ausbildungen bietet. Das merkten wir nun beim Spiel gegen deren stärkste Mannschaft im Verein. Wir spulen mal etwas vor in die Crunchtime des Satzes. Spul spul … Dr. Federico Koch setzt einen seiner typischen Schläge am Block vorbei in das Spielfeld des Gegners, genau da, wos weh tut ...spul spul spul... Das war die wohl entscheidende Phase des Spieles. Wer hier die Nerven behält erntet Glanz und Glorie. Es hieß Lorbeerkranz oder nix. Was in Mömlingen anscheinend noch nicht bekannt war, der VfL Volkach ist ein absoluter Spezialist darin, in den richtigen Situationen die angebrachte Leistung abzurufen. (Irgendwie verhext, dass das immer so klappt) Trotz einer Mömlinger Gegenwehr, die nicht von schlechten Eltern zur Welt gebracht wurde, gewannen die Volkacher das Final der Schweinephase im Schweinesatz. (Der war für die fehlenden Basketballkörbe) Der darauffolgende Durchgang war dann doch nicht mehr so spannend, wie der vorherige. Der Schiedsrichter pfiff eine harte Linie, was er jedoch auf beiden Seiten praktizierte und somit absolute Chancengleichheit herstellte. Im Mömlinger Publikum befanden sich wohl einige Schiedsrichter mit hohen Lizenzen, da sie den Spielleiter oft, äußert lautstark und wild gestikulierend dazu animieren wollten, noch häufiger abzupfeifen. Der Schiri, wie auch unseren klasse Zuspieler Sebastian „Blockmashine“ Schraml lies das jedoch sowas von kalt. Die Mömlinger Mannschaft jedoch nicht. Sichtlich hitzig agierten deren Volleyballer jetzt und schlossen sich auch der ein oder anderen Diskussion an. Das nutzen die Volkacher kaltschnäuzig aus und erspielten sich mit ihren kalten Näschen einige Punkteserien, bis hin zum Satz- und dem damit in Verbindung stehenden Spielgewinn. (Der war dafür, dass wir einfach gewinnen wollten) Die Freude konnte kaum größer sein.
Das war ein Spiel gegen einen Gegner, der stärker aufspielte als wir anfangs erwarteten. Am kommenden Wochenende erwartet die VfLer etwas ganz neues. Ein spielfreies Wochenende! Eine verdiente Pause nach sieben Volleyballwochenenden, ausschließlich gespickt mit Siegen. Dann gibt’s dafür aber die doppelte Dröhnung. Am Samstag, dem dritten Dezember buchen wir die Flüge zum Tabellenletzten Neuenkirchen am Brand. Obwohl wir bisher nur gewonnen und der Gegner nur verloren hat, müssen auch hier mindestens 75 Punkte erfolgreich erspielt werden. Am Tag darauf gibt’s zum Vorrundenabschluss noch ein Heimspiel gegen den TSV Lengfeld. Momentan auf Platz sechs, vermag es dieser Gegner, ein aufs andere mal eine Überraschungskiste zu sein. Dann mal die Kistenöffner mitbringen. Fun-Fact am Rande. Bis das erste Spiel verloren geht wird sich Tim nicht mehr rassieren. Sebbo macht dabei übrigens auch mit, bei ihm sieht mans nur nicht. Bis dahin. No Shave till Brooklin!
Es spielten:
Zuspiel: Sebastian „Blockmashine“ Schraml, Bruno Wedrich
Libero: Jonas Thaler
Außenangreifer: Peter Moritz, Karsten Wagenhäuser, Dr. Federico Koch, Peter Link
Mittelblock: Florian Reif, Tim Schumacher
Diagonal: Hauke Wagenhäuser
Arzt: Günter Trost
Fans: Michaela Thaler, Svenja Meiners, Maxi Fröhlich, Jäger, Jägers Freundin