Volleyball Bayernliga - Wieder ein 3:1 Sieg gegen Amberg
von Tim Schumacher
VfL Volkach - VC Amberg 3:1 (25:21, 25:21, 24:26, 25:22)
Wieder mal Sonntag, sogar Superbowl-Sonntag oder in Volkach eher Supervolley-Sonntag. Es duellieren sich der VfL Volkach und der VC Amberg, zwei Teams, die wohl nie so enge Freunde werden. Das Hinspiel gewannen wir mit fetter und voller Punkteausbeute 3:1, wobei schon eine gewisse Gegenwehr der Genger zu verspüren war. Wo wir gerade unsere Blicke in die Vergangenheit richten, vor zwei Wochen rangelten die Volkacher den einzigen noch wirklich verbleibenden Konkurrenten Bayreuth in einem supi dupi Wettkampfspiel auf absoluter Augenhöhe 3:2 nieder und sicherten sich somit eine bessere Ausgangslage auf die Meisterschaft, als wenn sie dieses Spiel verloren hätten. Bayreuth hat das wohl nicht so gut verkraftet, gestern verloren sie in Faulbach ebenfalls 2:3, sogar nach einer 2:0 Führung. Bedeutung für Volkach: Durchaus positives Ereignis. Aaaaber unsere Gegner hießen heute Amberg. Wie schon im Hinspiel wirkten die Gegner sehr angespannt und liefen mit recht grimmigen Gesichtern in der Mainschleifenhalle umher ohne jemanden von uns auch nur ein Lächeln aus Großzügigkeit zu schenken. Naja Wurscht, wir waren so gut drauf wie immer, was in etwa mit Winnie Pooh, der gerade frischen Honig entdeckt hat, zu vergleichen ist. Dementsprechend süß lief auch das Aufwärmen mit viel Lachen und einer Prise Kampfgeist, ein Pfund Siegeswillen und einem Hauch von Verträumtheit. Diese Zutaten waren auch notwendig, schließlich wollte man die Vorlage aus Bayreuth nutzen und nicht wie das Verfallsdatum der Remoulade auf den am Spieltag verkauften Brötchen, ablaufen lassen. (Sorry an alle, die eines gegessen haben) … (War n Spaß)
Kommen wir zum Spiel, wir haben 3:1 gewonnen. Fertig. Ne Quatsch. Alles andere als demütig traten die Amberger auf, in ihrer Vorberichterstattung konnte man lesen, dass sie sich doch ein paar Chancen ausmachten. Aber ob wir das zulassen wollen...naja lass mal abwarten und schauen, was da so kommt. Das gesamte Spiel war geprägt von fehlerhaften Verhalten beider Mannschaften, wie unhöflich. Vor allem war das im ersten Satz so. Diese Fehler malten bis etwa Mitte des Satzes ausgeglichene Spielstände auf die Anzeigetafel. Dann fiel aber Peter Moritz auf. Normal als absoluter Teamplayer bekannt mutierte zur Ego-Rampensau und schlug Angriffe, die uns mehr als ein Pünktchen bescherten und sorgte dafür, dass sich der Amberger Diagonalangreifer seine frisch geputzten Zähnchen an seinem Block ausbiss. Und schwups auf einmal führten die Mainschleifis. Viele verschlagene Angabe gabs zu sehen, was die Amberger wohl freute, besonders bei diesen stichelten sie immer wieder leicht energisch angehaucht. Oftmals versemmelten sie direkt danach ihre Aufschläge, hihi, lustig. Und die Führung wurde immer größer. Aber klar, die Amberger können ja doch gut spielen und kämpften sich etwas heran. Dieses Herankämpfen fand dann aber doch ein jähes Ende, als der VfL den Satz in Manier eines Favoriten dann doch 25:21 beendete. Zweiter Spielabschnitt, gleiches Spiel, gleiches Ergebnis. Da ich zu faul bin, copy & paste zu vollziehen, kürze ich das hier etwas ab. Volkach zeigte bei weitem nicht seinen besten Volleyball, war dann aber doch in genau diesen Situationen, ihr wisst, welche ich meine, da. Hier und da auch noch eine spektakuläre Aktion, auf beiden Seiten versteht sich. Kommen wir zum nächsten Durchgang, da gibt’s wieder etwas mehr zu berichten. Trainer Raimund Wagenhäuser wählte eine ungewöhnliche, aber dafür umso genialere Ansprache. Er sagt erst nichts, zeigte nur ein paar auf sein Klemmbrett gekritzelte Zahlen. Es waren die Satzergebnisse, die Bayreuth am Vortag erspielt hatte. Die ersten beiden klar gewonnen, dann auf die Mütze gekriegt. „Ihr wisst, was das ist?“ Nach einer kurzen Bedenkzeit wussten es alle. „Na dann wisst ihr, was zu tun ist“. Raimund du gerissener Fuchs! Aber dann war er da, der Volkacher Schlendrian, diesmal als Albus Dumbledore verkleidet, hatte er sich in die Halle geschlichen. Recht behäbig und langsam bewegten sich die sonst so Athletischen Volkis. Was war denn los? Wollten die Jungs ihre Kräfte schonen, um beim Superbowl in der Nacht nicht einzuschlafen? Gerade die Annahme war ein Schwachpunkt zu diesem Zeitpunkt. Erschwerend kam hinzu, dass die Kerle vom VC jetzt gute Angaben schlugen. 11 zu 20 lagen wir hinten. Wollen wir den Gegner noch mal etwas ärgern? Jup! Alles überschattende Aktion dieses Satzes kam vom Sebbo „Blockmashine“ Schraml. Der Gegner spielt den Ball in hohem Bogen auf unsere Seite, Sebbo nimmt ihn nicht an, nee, er schraubt sich hoch und schlägt ihn mit Anlauf und viel Schmackes in absoluter Leonel Marshall Manier (Google it) auf den Boden des Gegners. Goil Alda! Ball of se day hat mal einer meiner ehemaligen Mitspieler gesagt. Während Mittelmann Tim Schumacher im letzten Spiel noch mit einem erneuten Blockrekord aufgefallen ist, legte er seinen Schwerpunkt heute ins Zuspiel. Vier mal nutze er das obere Zuspiel, um seine Mitspieler in Szene zu setzen, zum Teil sogar ohne Rotation! Nicht üblich für Mittelblocker, kein Ball wurde abgepfiffen, auch wenn Amberg natürlich wieder reklamierte. Bei 22:22 hatten wir die 9! Punkte Rückstand dann aufgeholt, gaben den Satz aber doch 24:26 ab. Diese Aufholjagt wurde von den unglaublichen Volkacher Fans getragen, deren von den Stimmbändern, durch den Mund, in der ganzen Halle ausgestoßenen Schallwellen eine enorme Lautstärke erreichten. Klasse Boys and Girls, unglaublich! War ja klar, dass das nicht 3:0 über die Bühne gehen wird. Die Spieler von Amberg sangen schon „Fünf-Satz-Sieg“... ääähhhh nein. Der darauffolgende Satz war dann, wie schonmal im Spiel fast eine Kopie seines Vorgängers. Aber halt nur fast! Diesmal betrug der Volkacher Rückstand 13:19. Wieder wars die Annahme. Herr Weber vom VC Amberg (Zuspieler) schlug starke Angaben, mit denen wir lange Zeit nichts anzufangen wussten. Dann erinnerten wir uns, wie schön es doch war sowas, wie im Vorsatz, aufzuholen. Gesagt, getan. Konstante Angaben von Hauke Wagenhäuser und die kräftig starken und doch so gefühlvollen, mit Federn zu vergleichenden Hände des cleveren Peter Link waren in dieser Phase so unglaublich wichtig. Auch Bruno Wedrich kam ins Spiel und belebte dieses. Immer weiter kamen wir ran, bis zum Ausgleich auf 19:19. Die Amberger wurden unruhig. Tja, hätten sie ihre Energie lieber mal mehr in ihr Spiel als in die sätndigen Sticheleien gesteckt ;-). Schnapp, wir haben die Führung! Plums, Satzball bei 24:21. Huch, Punkt verloren. Ui, 25:22 gewonnen. Die Fans flippen aus, die Spieler auch. Ein fettes Grinsen und Genugtuung schmückt die Volkacher Gesichter. Die Amberger Köpfe hängen nach unten.
Auch hier muss erwähnt werden, dass unsere Gegner doch stark gespielt hat und uns keinen leichten Sonntagnachmittag bereitet. Wir hatten einen der stärkeren Gegner der Liga zu Gast. Nichtsdestotrotz zwei Spiele gegen diesen Gegner bisher, Punkteverteilung: Volkach 6, Amberg 0. Sehr erbauender Sieg, der uns wichtige 3 Punkte im Wettrennen gegen stolpernde Bayreuther beschert. Am besten war das dicke Nervenkostüm der Volkacher, dass uns einen Tie-Break ersparte und die traumhafte Fankulisse. Am Samstag geht’s jetzt zu einer extrem sympathischen Mannschaft, die wir gut leiden können. Wir fahren zu den Atzen nach Arzberg! Angenehme Zeitgenossen, mit denen wir im Hinspiel gemeinsam feiern waren. Machen wir dieses mal vermutlich auch nach dem Spiel. Erwartet uns nicht vor Montag zurück. Achwas, Montag gibt’s auch Trainingsfrei, sag ich jetzt einfach mal. Sorry Raimund. Man sieht sich!
Für Volkach spielten:
Außenangreifer: Peter Moritz, Peter Link
Mittelblocker: Dr. Federico Koch, Tim Schumacher, Jonas Hofmann, Der Jäger (Sebastian Berger)
Diagonalangriff: Hauke Wagenhäuser
Zuspiel: Sebastian „Blockmashine“ Schraml, Bruno Wedrich
Libero: Karsten Wagenhäuser
Trainer: Raimund Wagenhäuser
Mannschaftsarzt: Dr. Günter Trost
Fans: Die Volleybabes, ganz Volkach