Volleyball Bayernliga - Kalter Schnee statt warmer Regen
von Tim Schumacher
TB/ASV Regenstauf - VfL Volkach 3:1 (25:22, 25:17, 9:25, 25:17)
Es grüßet euch der Herrgott, liebe Freunde des geschlagenen Kunstleders! Neue Woche, neues Glück, wobei es dieses mal unter hervorragend schlechten Bedingungen losgehen sollte. Der Försters Johannes und die Spiel des Volkachers VfL, die mussten den großen Nussknacker rausholen, um diese Woche in den Genuss der leicht herben und buttrigen Nüsse zu kommen. Grund eins ist der Gegner Namens Regenstauf. Klarer Tabellenführer und von uns in ihrer Ehre etwas angeknackst, nachdem wir die Jungs im Hinspiel nach allen Regeln der Kunst verkloppt und ganz hurtig 3:0 nach Hause geschickt hatten. Grund zwei ist der dezimierte Kader. Wir hatten keinen Zuspieler, gar keinen. Die Lösung der Pretzel-Pete Moritz. Eigentlich eine Ramme über die Außen- und Diagonalposition, musste er ohne jegliche Eingewöhnungszeit in das kalte aus Schnee gewonnen Wasser springen. Dazu kam noch, dass einige weitere Spieler nicht an Board waren und wir so gut wie keine Wechseloptionen hatten. Gut, die Krokodilstränen sind getrocknet. Jetzt kanns einfach nur Spaß machen!
Und genauso gingen wir auch an die Sache ran. Besonders in solchen Spielen hat man kaum was zu verlieren. Dazu wollten wir eine gute Zeit mit unserer großen Liebe, dem Ballsport haben. Aber klar, die Frage steht weiter im Raum, ob der Pete das Zuspiel rocken würde. Die Antwort erreichte uns in Heavy Metal Manier direkt beim ersten Punkt. Annahme – Zuspiel von Pete auf Tim – Krach Bumm Kawemms Kaputt! Wie den teuren Special Soundeffekten zu vernehmen war, wurde der Punkt fest und laut direkt verwandelt, sodass die Regis sich nur umschauen konnten. Spaß war da. Aber anscheinend auch nur bei uns... Wir lachten viel und hatten Freude an unserer ausgeübten Aktivität, während unser Gegenüber nie erkennbar die Mundwinkel nach oben zog. Vielleicht macht ihnen Volleyball keinen Spaß, vielleicht war es das verschneite Wetter, vielleicht der Druck als Tabellenführer liefern zu müssen. Aber geliefert haben die Regenschirmfabrikanten. Durch deren Leistungszentren bei UPS, Hermes, DPD und GLX waren sie sehr bewandert darin guten Volleyball auszuliefern. Selbst wenn sie erkannten, dass der Volkacher Block zu stabil ist, wussten sie sich vor allem über deren Diagonalposition mit weichen Lobs statt harten männlichen Angriffen zu helfen. So gestaltete sich das Ding zu einem heißen Tanz, Salsa Merenge el Diablo oder erotischer. Tolle Leistung der Volkis des Vereins für Leidenschaft, dass sie trotz aller neuen und ungewohnten Begleiterscheinungen auf Augenhöhe mithalten konnten. Der erste Satz ging nur knapp an die Regentänzer. Auch der zweite Abschnitt begann hoffnungsvoll, jedoch fehlte immer ein klein bisschen. Lobend zu erwähnen unser taktisches Praliné, welches wir mit Hauke Wagenhäuser vollzogen haben. Natürlich verraten wir das zugunsten des Überraschungseffektes nicht, aber so viel sei gesagt: Die Augen der Gegnerlis waren ganz groß, als wir dieses Kunststück das erste mal zeigten ;-) Am Ende lag es besonders an den guten und gezielten Aufschlägen der Rainmen, dass wir diese Spielphase nicht erfolgreicher gestalten konnten. Nun aber der Punkt der Wende. Taktische Umstellung und ein Phönix, der aus der Asche aufersteht. Johannes Förster, eine Legende des Volkacher Volleyballspiels und inzwischen Trainer zwängte sich in das enge Trikot und feierte sein Comeback. Dadurch rotierte Peter Moritz nach, entschuldigen Sie mir meine Ausdrucksweise, geilen Leistung im Zuspiel wieder auf seine angestammte Außenposition. Und jetzt gings los. Die Boiz von der Mainschleifizzle waren lauter, hatten die bessere Stimmung, hatten den Bock und das Momentum nun auf der eigenen Seite. Der dunkelhaarige, der Wagenhäusers Karsten, er benutzte die Händchen der blockenden Gegner nun wie eine Katze ihr Spielbällchen und fand immer die noch so kleinste Lücke zwischen ihnen, um uns Punkte zu erspielen. Eine weitere sehr erfolgsbringende Kombi waren die beiden Mittelblocker. Tim Schumacher, der zuvor des öfteren die Wucht seiner perfekt gekleideten Angriffsarme gezeigt hat, setzte mit seinen Aufschlagserien den Libero und Außenangreifer auf der anderen Seite gewaltig unter Druck. Und sollten diese den Ball doch mal ans Netz gebracht haben war da Oh oh Oh oh Ollüüü Stöffler da und die Geschichte direkt und trockenst gen süden zu blocken. So waren wir eben gut drauf und gewannen den Satz zu …. zuuuuu... einstellig Peoplez!! Einstellig. Ein – stell – ig. Tralalalaaaaa!!! So geht’s nämlich! Jetzt war eigentlich klar, dass es wieder schwerer wird. Die Regenliebhaber passten sich dann irgendwann unserem Spiel an, so wie wir uns den Umgebungszuständen angepasst haben (haben extra aufgrund der fünf Meter hohen Schneemassen in den weißen Trikots gespielt, um uns zu tarnen. Wir Füchse. Nein, wir Schneefüchse) Zwar waren wir immer noch Meerschweinchen mit lässigen Frisen, aber die Gegner, die gerne Regenwasser die Stufen hinunter fließen lassen haben nichts für Style und Swag übrig und verstärkten nun ihren Block. Leider gelang es uns nicht so oft wie gewohnt, diesen zu überwinden oder den davon abprallenden Ball wieder im Game zu halten. Und so ging das Spiel leider mit dem unerwünschten Ergebnis zu Ende. Wir gratulieren den Rainmen zum Sieg, ihr habt wirklich stark gespielt und werdet verdient am Ende eventuell sogar den obersten Tabellenplatz euer Eigen nennen. Trotzdem ziehen wir mit einem lachenden Gesicht von Dannen. Vor dem Spiel hätten wir nie gedacht, ohne beiden eigentlichen Zuspielern und in dieser Konstellation so gegen den Tabellenführer Widerstand zu leisten und sogar einen Satz zu einstellig, ich wiederhole einstellig zu gewinnen. Und diese zu einstellig gewonnene Satz war der erste Seit 17 siegreichen Sätzen in Folge, den die Regenstaufer verloren haben. Geilo.
Außerdem waren wir stimmungsmäßig auf Champions League Niveau, wenn nicht sogar darüber hinaus. Wir sind eben Freunde, hip hip hip hurraaa! Wenn ihr die lässigste Truppe der Liga, also uns noch ein letztes mal beim abchillen zusehen wollt, dann kommt am Sonntag rum! Da kommen die Leute, die unten am Berg wohnen. Die Rückfahrt geht übrigens ein weiteres mal in die Geschichte der besten Parties aller Zeiten ein. Es gibt mehrere Bilder und Videos davon, die wir aber unter Verschluss halten. Ätschibätsch. Bis Sonntag, ihr Liebchen! :-*
Für den VfL spielten:
Zuspiel: „Pretzel“ Peter Moritz, Johannes Förster
Diagonal: Hauke Wagenhäuser
Mittelblock: Oliver Stöffler, Tim Schumacher, Jonas Hofmann
Außenangriff: Karsten Wagenhäuser, Jäger (Sebastian Berger)
Libero: Jonas Thaler
Trainer: Johannes Förster
Fans: Berno und Raimund
Security: Ana-Lea