Volleyball Bayernliga - Eine Stunde reicht zum Sieg über Neunkirchen
von Tim Schumacher
VfL Volkach - TSV Neunkirchen a. B. - 3:0 (25:16, 25:16, 25:21)
Nanu, wer seid denn ihr und was wollt ihr hier?Achsooo, ihr seid ein paar außerordentlich gutaussehende Leser und ihr wollt was von uns Volleyboys der ersten Volkacher Mannschaft erfahren. Nagut, wenn ihr wollt... Viel passiert seit meinem letzten schriftlichen Manifest über unsere sportlichen Geschehnisse. Zum inzwischen vorletzten Spiel gegen Faulbach gabs bisher keinen Bericht. Das lag daran, dass einfach keine Zeit war, nach einer solchen Niederlage wurde fast rund um die Uhr trainiert. Ja, das war auch nötig, denn bei der ungewohnt deutlichen Niederlage mit 0:3 im Satzverhältnis gegen den TV Faulbach zeigten die VfLer ihre bis dato schlechteste Saisonleistung. Nichts hatte funktioniert, jeder hatte einen schlechten Tag und die Faulbacher, ihres Zeichens eine super sympathische und lässige Truppe, ratterten eine klasse Partie runter. Keiner kann sich so richtig erklären, worans lag. Einige der möglichen Gründe waren sicherlich die schlechte Annahme, fehlende Durchschlagskraft im Angriff, zwickende und schlechtsitzende Unterhosen oder zu wenig Remoulade auf den Brötchen. Blöderweise liegt die Meisterschaft somit auch nicht mehr in unserer Hand. Aber...Wurscht jetzt!! Ich will nix mehr hören! Jetzt heißt es wieder auf die eigenen Stärken besinnen und im Spiel gegen Tabellenschlusslicht Neunkirchen wieder zu sich finden. Heutiges Motto: „Mamaaaaa!!! Popo, ääähhh Mund abputzen und kräftig aufspielen!“
Neunkirchen sollte auf dem ersten Blick ein einfaches Spiel werden, jedoch wussten die Volleyballisten aus Volkach, dass auch dieser Gegner keinesfalls unterschätzt werden darf, besonders nach so einer Leistung wie in der Vorwoche. Mit viel Vorfreude und etwas Demut blickte man dem letzten Heimspieltag der Saison entgegen, wollte den Fans nochmal zeigen, wie Volleyball eigentlich aussehen soll und war schärfer auf einen Sieg, als Mütterchen Phau-Shinzus scharfes Hackfleischcurry. Die Volkacher, Traditionalisten vom Dienst, begannen die Partie wie gewohnt – zäh. Anfangs wechselten die Punkte noch allmählich hin und her, bis man dann doch ungeduldig wurde und sich mit einem schön kuscheligen Polster absetzte. Wie konnte das passieren? Tja, das würdest du gerne wissen, du kleiner Lumpi. Gut ich sags. Hauptausschlaggebend waren die Angriffe über die Positionen am Rand des Spielfeldes, sei es links oder rechts. Auch die hier und da mal aufblitzenden Neunkirchener Schwächen in den Bereichen Annahme und Abwehr spielten uns in die Skatkarten. Die Folge war eine meist angenehm dominante und und mit Vorsprung belohnte Leistung der Volkacher, gegen sich dennoch wacker wehrende Neunkirchener, die übrigens schon als direkter Absteiger feststanden. Die Pritschrunde, bei der es wie gewohnt lecker Käffchen und den ein oder anderen Kuchen für die mit Liebesgriffen ausgestatteten Hüften gab, endete dann jäh nach etwas mehr als einer Stunde mit dem durchaus erfreulichen Satzergebnissen 25:16, 25:16, 25:21. Für den VfL Volkach versteht sich. Danke an Ingrid Dusold für den spitzen Erdbeerkuchen mit dazu passendem Aufdruck, er schmeichelte unseren Seelen und unseren Bäuchlein. Und damit niemand beleidigt ist, versuch ich jetzt noch zu jedem Spieler einen kleinen Satz zu verfassen. Peter Moritz war in Schlägerlaune und traf den Ball trotz oder vielleicht auch wegen gerissener Schnürsenkel meist mittig und mit Kraft. Karsten Wagenhäuser packte seine Peitsche aus und lies die für ihn sprechen, meist die Linie Entlang. Peter Link machte ein gutes und kämpferisches Fußballspiel. Dr. Federico Kock, hups Schreibfehler, ich meine natürlich Koch, machte sein bisher stärkstes Spiel über die Mitte, weiter so! Maxi Fröhlich brachte die Spezis zum genau richtigen Zeitpunkt. Tim Schumacher hat ne neue schnicke Frise und lies das Publikum mit seinen steilen Abwehraktionen aufschreien. Florian Reif wurde aufgrund schief sitzender Armschiene der Bank verwiesen. Jonas Thaler schloss die Musik wie ein vom Urlaub, oder heimlichen Solarium, gebräunter Routinier an und spielte das Spiel hindurch auch wie ein solcher. Hauke Wagenhäuser hat den Spaß an seiner rechten Hand entdeckt... zum Ballhauen. Sebbo „Blockmashine“ Schraml hat seinem Namen alle Ehre gemacht. Und Bruno Wedrich glänzte durch Vielseitigkeit wie der Vollmond, der am Sonntagabend zum Dahinschmelzen aussah. Berno definierte den Begriff Entertainment auf einem ganz neuem Level. Und Dr. Günther Trost verteilte Freudenhiebe an alle, die in Reichweite seiner Ärztepranken gerieten.
Wichtiger Sieg, für die Punkte, für die Egos, für die Seele und für Ausgangssituation, mit ganz viel Glück doch noch die Relegation zu umgehen. Unsere Gegner aus Neunkirchen wünschen wir viel Erfolg in der nächsten Spielrunde, ihr wart ne nette Truppe, die auch ein, zwei mal mit uns gelacht hat, das wissen wir sehr zu schätzen.
Oh, ich hab vorhin vergessen zu erwähnen, was unser geliebter Trainer Raimund Wagenhäuser gemacht hat. Raimund hat vor dem Spiel seinen Rücktritt nach Ablauf der aktuellen Saison bekannt gegeben. Whaaat?! Mega Schock oder? Die Gründe für diesen Schritt, der ihn extrem schwer gefallen ist, liegen keinesfalls an den Ergebnissen (die in dieser Saison so gut wie nur hervorragend waren), sondern mehr an zeitlichen Faktoren. Nicht nur bei uns, sondern auch in seiner Firma ist der gute Mann ein hohes Tier. Natürlich trifft diese Nachricht die Spieler, die dafür aber vollstes Verständnis haben, es sich im Spiel nicht haben anmerken lassen und und ihrem Chef nun das bestmögliche Endergebnis der Runde bescheren wollen. 19 Jahre trainierte Raimund die Mannschaft, die ist jetzt also volljährig und kann für sich selbst sorgen. Ne Quatsch, wir sind dran, die T-Frage für die neue Saison zu klären und wenn ihr ganz lieb seid, präsentieren wir euch nächste Woche an dieser Stelle vielleicht schon den neuen. Seine Rücktrittsrede beendete Raimund mit den Worten des ebenfalls scheidenden FC Bayern Spielers Xabi Alonso: „Ich habe es gelebt, ich habe es geliebt. Leb wohl, du wunderschönes Spiel.“ Ich kann nur sagen, danke für alles, Papa Bär, unser Xabi Raimundo. (Es bringe mir jetzt bitte mal jemand ein Taschentuch)
So jetzt noch mal ans Eingemachte! (Hhhhmmm Eingemachtes...) Samstag steigt unser Saisonfinale um 20 Uhr in Lengfeld. Kommt alle vorbei, das letzte Spiel der Ära Wagenhäuser. Lengfeld ist nicht weit weg. Lasst uns diesem ganz Großen des Volleyballs einen würdigen Abschied bereiten. Tathaaahh!
Für den VfL spielten:
Außenangriff: Karsten Wagenhäuser, Peter Moritz
Mittelblock: Tim Schumacher, Dr. Federico Koch
Diagonalangriff: Hauke Wagenhäuser
Zuspiel: Sebastian „Blockmashine“ Schraml, Bruno Wedrich
Libero: Jonas „Biste braun, kriegste Fraun“ Thaler
Trainer: Raimund „Legende“ Wagenhäuser
Mannschaftsarzt: Dr. Günter Trost